Meine Reise nach Sera Lundo

Bonjour mes amis!

Bevor ich mit meiner Kurzgeschichte starte, wollte ich nur mal erwähnen, wie wichtig mir diese Geschichte ist, sie hat mich geformt, ich bin durch sie Gewachsen und habe definitiv durch diese Geschichte mich selbst gefunden. Natürlich handelt es sich bei dieser Geschichte nicht nur eine Fiktion, ein kleiner Funken Wahrheit ist auch dabei. Deswegen wünsche ich euch beim lesen viel Spaß.

Kapitel 1

Alles Begann mit einem Gespräch. Und dies mit einer meiner besten Freundinnen. Sie hatte sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Ein Hostel. Bei sich zu Hause auf der traumhaften Insel Sera Lundo. Ich kann mich noch genau erinnern wie sehr sie von ihrer Heimat und den Menschen, die dort lebten schwärmte und um ehrlich zu sein habe ich nie verstanden wieso. Na klar, sie ist dort geboren und dort aufgewachsen. Das bin ich in Deutschland auch, und dennoch hätte ich nie so sehr über Deutschland geschwärmt, dabei ist es meine Heimat, ich wurde hier geboren, bin hier aufgewaschen und ich kenne nichts anderes. Aber Luna, wie sie so über ihre Heimat sprach, klang schon fast utopisch. Und da sie nur positives über diese kleine Insel zu sagen hatte, dachte ich mir, dass es wohl nicht schlecht sei einen kleinen Blick auf diese Insel zu werfen. Knapp ein Jahr nach diesem Gespräch fingen die Planungen an, ich habe angefangen für den Flug zu sparen, habe meiner Familie Bescheid gegeben, die mich nicht wirklich ernst genommen hat. Und ich habe eine Freundin gefragt, ob sie mich begleitet, da ich wirklich ungern allein verreise.

Als es dann in den Gesprächen über Sera Lundo ernster wurde und ich meiner Mutter weiß machen konnte, dass ich tatsächlich fahren würde, fing das ganze Drama an. Ich meine Leute, ich bin 30 Jahre alt und bin in meinem Leben noch nie wirklich richtig verreist. Im meinem ganzen Leben habe ich immer das getan was von mir verlangt wurde, nicht mehr und nicht weniger. Ich bin verantwortungsbewusst und verdammt ich bin erwachsen. Was bei meiner afrikanischen Familie nicht wirklich was zu bedeuten hat. Als meine Mutter mich fragte mit wem ich fliegen würde, sagte ich ihr das ich schon eine Freundin gefragt hätte, sie aber erst noch abklären müsste ob sie sich frei nehmen könne. Ich machte meiner Mutter allerdings auch klar, dass ich bereit sei allein zu fliegen, denn schließlich wäre meine Freundin der das Hostel gehörte, ja dann vor Ort. Doch innerhalb von Sekunden, hatte sie einen erschreckenden Gesichtsausdruck angenommen. Und sagte mir einfach, dass sie es wohl kaum erlauben würde. Ich sagte ihr das ich 30 sei und nicht um ihre Erlaubnis gefragt habe und dass ich sie hiermit nur informiere. Und dass ich sehr wohl alt genug sei diese Entscheidung selbst zu treffen. Natürlich passte es meiner Mutter nicht, was ich gesagt hatte, und somit hoffte sie nur, dass meine Freundin mit mir kommen würde. Als ich meiner Schwester von dem Ausflug erzählte, hatte sie eigentlich die gleiche Reaktion wie meine Mutter. Nur drohte sie mir, dass sie nie wieder mit mir reden würde, wenn ich allein reisen sollte. Mein großer Bruder dagegen meinte nur, dass er gerne viele Bilder sehen würde, um zu entscheiden ob er auch mal hin reisen solle. Und mein kleiner Bruder? Ich glaube nicht, dass er wirklich eine Meinung dazu hatte, er ist meist in seiner eigenen Welt und kriegt erst spät etwas mit. 

Bis auf Freunde, die meine Freundin und mich kannten, reagierten sehr viele skeptisch auf meine Reise.Natürlich war Südamerika kein 100% sicherer Kontinent, aber wo war es heutzutage noch sicher. Für mich als Afrikanerin, wäre es in USA Lebensgefährlich, besonders wenn ich ein Mann wäre. Diese ganze Black Life Matters Sache ist an keinem von uns spurlos vorbei gegangen. Aber sollte man sich deswegen verkriechen? Ich habe gemerkt, dass ich eingefahren bin und kaum noch aus mir herauskomme. Ich bin praktisch mit meinem Studium verheiratet. In den letzten 2 Jahren mit Corona habe ich geschuftet wie ein Pferd, ich habe innerhalb eines Jahres das 3. und 4. Semester abgeschlossen und das bedeutete in etwa 12 Klausuren und einige davon sogar mündlich. Ich brauchte einfach eine Pause und deswegen war ich auch froh, diese Reise machen zu können und dass ich mich durchgesetzt habe.

Und das gute an der ganzen Sache war, dass meine Freundin mitgekommen ist.

Nun ja alles war gebucht und kurz vor meiner Abreise hatte ich noch eine Prüfung, die ich total vermasselt hatte. Sie hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Nach einer Runde weinen und beruhigen von meiner Mutter und meiner Freundin habe ich wieder neuen Mut gefasst und die Reise erstmal als Neuanfang betrachtet. Meine Familie besonders meine Mutter und meine große Schwester mussten sich damit zufriedengeben, dass ich mich regelmäßig melden würde. Und kurz bevor ich mich versah, begann ich zu packen und nur wenige Tage später stand ich mit meiner Freundin am Flughafen.

Kapitel 2

Das Beste daran, dass ich mit einer meiner besten Freundinnen verreist war, war das ich genau wusste, worauf ich mich bei einer Reise mit ihr einlasse. Meine Freundin Nadja, ist wenn sie verreist, der absolute Junkie in Unternehmungen und Kurztrips und alles Mögliche. Ich wusste, es würde mir mit ihr nie langweilig werden, aber ich wusste auch, dass ich mit mehr Energie in Peto zu dieser Reise aufbrechen musste.

Unsere Reise begann mit der Ankunft in Bogota. Und zu unserer nicht wirklich angenehmen Überraschung hatte die Fluggesellschaft unsere Koffer in Amsterdam vergessen. Was alles durcheinander brachte, denn wir waren ja nur für 3 Tage in Bogota. Wir gingen dann natürlich zur Fluggesellschaft und sagten ihnen, wie die Situation war und dass wir in 3 Tagen weiter verreisen würden und dann machten wir uns zum Weg zu unserem Hostel. Nadja, hatte wirklich tolle Arbeit geleistet, sie hatte sich erkundigt welche Hostel in der Nähe von Sehenswürdigkeiten waren und daher hatte sie ein Hostel gebucht, dass ziemlich zentral lag. Wir sind an dem Tag gegen 15 Uhr in Bogota angekommen und waren somit erst gegen 16/17 Uhr im Hostel. Natürlich mussten wir uns das nötigste an Kleidung und Hygiene Utensilien besorgen und konnten, schonmal kurz einen Blick auf die Innenstadt Bogotas werfen. Die Stadt war voller Leben und na klar, sehr viele Straßenverkäufer die einfach jeden ansprachen, ob sie was kaufen wollten. Aber sonst wunderschön, das war die Erste Stadt, die ich erlebt hatte, in dem Kulturell so viel Unterschiede zu sehen waren, es war einfach toll. Nachdem wir alles besorgt hatten, gingen wir wieder ins Hostel, in dem die Mitarbeiter, mehr als freundlich waren und die jungen Leute die ebenfalls dort nächtigten, waren alle samt offen, neugierig und definitiv Lebensfroh. In unserem Zimmer angekommen, plante Nadja schon den nächsten Tag und sie sagte mir, wir würden eine kleine Wanderung durch einen Nationalpark in Bogota machen, sie machte mir aber gleich klar, dass wir allerhöchstens 1 Stund wandern würden.

Wir wurden am nächsten Tag abgeholt und zu diesem Nationalpark gefahren. Dieser war einfach wunderschön, die Bäume, die Blumen, die Aussicht, einfach klasse. Und meine Freundin, machte Fotos wie eine Weltmeisterin. Wir haben sehr viel über die Wasserversorgung in Bogota gelernt und ich war froh bald noch mehr von dieser schönen Stadt sehen zu können. Wir waren ungefähr 3-4 Stunden unterwegs, die Fahrt dorthin hatte etwas länger gedauert. Unseren Nachmittag, haben wir in der Innenstadt Bogotas verbracht, wir haben uns die wunderschönen Bauten Bogotas angesehen, die mit Tauben überseht waren, wieso die einheimischen damit ihr Geschäft machten, indem sie Futter für diese Vögel anboten verstehe ich bis heute nicht. Mit der Stadt waren wir für den Rest des Tages beschäftigt, das einzige Problem war, etwas Gutes zu essen zu finden. In Bogota gab es viele Restaurants und viele Fast-food Geschäfte, aber man verreist doch nicht in eine

Stadt, um dann zu McDonals zu gehen. Nein, man möchte etwas einheimisches essen, etwas das man nicht kennt um die Stadt und das Land noch etwas besser kennen lernen zu können, aber leider schrie nichts nach Einheimischer Küche, also waren wir in einem Grillrestaurant, nicht unsere beste Entscheidung. Als es dann dunkler wurde, haben wir uns wieder auf dem Weg zum Hostel gemacht. Am nächsten Tag hatte Nadja, natürlich wieder alles durchgeplant, wir haben eine Kirche besichtigt, die sich auf einem Berg befand, wir konnten mit einer Bahn hochfahren und die Aussicht von da Oben war einfach atemberaubend. Nur konnte ich nicht gar nicht so lange genießen, weil meine wundervolle Begleitung die für die Fotos verantwortlich war, nun mit den Selfies begonnen hatte und da konnte ich natürlich nicht fehlen. Obwohl sehr viel Zeit für die Fotos benötigt wurde, hatte es sich im Endeffekt ausgezahlt, denn ohne ihre Hartnäckigkeit, wären wohl nie so schöne Fotos entstanden. Es waren einfach wundervolle Motive dabei, die ich natürlich erst zu sehen bekam, als wir abends endlich etwas zur Ruhe kamen. Nadja hatte eine Wunderbare Idee, sie hatte eine Graffiti Tour gebucht und das hatte sich wirklich gelohnt. Denn seit dem Tag, an dem wir in Bogota angekommen waren, waren überall Graffitis in dieser Stadt zu sehen und diese Tour, machte uns klar, dass die Stadt dies auch unterstützte. Kunst in ihrer vergänglichsten Form. Jedes Graffiti erzählte seine Eigene Geschichte und was die Künstler zu sagen hatten, betraf nicht nur ihre eigenen Erfahrungen, nein sie hatten damit auch ihre Politische Meinung zur Schau gestellt, ihre Ängste, ihre Wünsche, ihre Vergangenheit und so vieles mehr. Das Kunst etwas ausdrücken konnte, was auch mich persönlich betraf, kannte ich vorher nicht wirklich, allerdings nur weil ich mich nicht damit beschäftigte und deswegen habe ich diese Tour geliebt und würde sie wohl immer wieder machen. Und das beste an dieser Tour, war das sie tatsächlich an unserem Hostel endete und ich dort mein Lieblingsbild entdeckt hatte. Mit dieser Tour endeten die drei Tage in Bogota, denn am nächsten Tag ging unser Flug, nach Sera Lundo. Und ich war aufgeregt wie ein kleines Kind.

Mein Lieblingsbild

Kapitel 3

Wir kamen relativ spät in Sera Lundo an, doch meine Freundin Luna erwartete uns bereits. Ich war einfach froh sie zu sehen und als ich sie da sah, auf ihrer Insel, fiel mir im ersten Augenblick auf, dass sie eine gewisse Ausstrahlung hatte, was genau es war als ich sie an diesem Tag sah, wusste ich da noch nicht. Luna lernte an diesem Tag Nadja so richtig kennen. Und ich wusste, dass sie sich gut verstehen würden. Nun ja Luna setzte uns in ein Taxi und wir wurden in ihr Hostel gefahren. Dort trafen wir sie wieder. Sie zeigte uns unser Zimmer und warnte uns vor, dass es sich hierbei um eine wirklich kleine Insel handelte, gäbe es in jedem Haushalt kein warmes Wasser. Und da war mir klar, dass einmal am Tag duschen ausreichen müsste, was meinem maßivem Duschverhalten bei heißem Wetter einen Dampfer versetzte. Den Abend haben wir in einer kleinen Runde und mit kleinen Gesprächen ausklingen lassen und der Idee am nächsten Tag eine kleine Insel Besichtigung zu machen. Den Sera Lundo, war gewiss kein großer Fleck auf Erden. Aber ein Überaus schöner, wenn ich dies schon vorwegnehmen darf.

Nadja hatte sich bereits am Tag der Ankunft, übers Tauchen erkundigt und wusste, schon was sie in dieser Woche jeden Morgen machen würde. Was mir natürlich, die Möglichkeit bot auszuschlafen während sie ihren Tauschschein unter Beweis stellte. Am nächsten Morgen, machten wir die Tour durch Sera Lundo und mein Gott ist diese Insel wunderschön. Die Erste Station war eine Baptisten Kirche. Die Geschichte, die hinter dieser Kirche steckte, war für mich persönlich noch viel wichtiger. Der Sohn eines Pfarrers in England, wurde im 16 Jahrhundert, von seinem Vater angewiesen, die Sklaven in diesem Land zu befreien. Menschen, die aus Afrika eingeschifft wurden um die Arbeit von Menschen zu machen, die sich zu schade dafür waren. Also besteht die Bevölkerung von Sera Lundo zu fast 50% aus Menschen deren Hintergrund dem meinen unglaublich ähnlich waren. Nach diesem Stopp sah ich mir die Menschen auf Sera Lundo genauer an und ja sie sahen mir, die weiß das sie Ursprünglich aus der Republik Kongo kam, sehr ähnlich. Dies führte dazu, dass ich mich ganz anders auf diese Insel einlassen konnte. Und während ich diese Menschen so beobachtete, sah ich ihnen an, dass sie mich mit derselben Neugierde betrachteten, wie ich sie. Und bei unserem Nächsten Stopp, wurde mir auch klar warum. Wir hatten an einer Aussichtsplattform gehalten und wieder war die Insel aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und als ich mir dort etwas zu trinken kaufen wollte, fragte mich der Man dem das kleine Geschäft gehörte, woher ich doch komme. Und ich antwortete aus Deutschland, doch durch seinen Blick erkannte ich, dass es nicht das war, was er meinte. Ich erklärte ihm das ich ursprünglich aus Afrika kam und das zauberte ein Lächeln in sein Gesicht. Kurz darauf ging ich zu meinen Freundinnen Luna und Nadja und Luna fragte mich sofort, ob er mir gefragt habe woher ich komme. Ich so ja, hat er. Sie erklärte mir, dass ich genauso aussehe, wie die einheimischen hier und dass er nicht der letzte sein wird der fragen wird, denn die Menschen auf Sera Lundo wissen zwar, dass sie einen Afrikanischen Hintergrund haben, aber Menschen zu sehen, die aus Afrika kommen ist für sie etwas Besonderes und wie besonders es sein sollte konnte ich noch an diesem Abend heraus finden. Luna hatte uns schon während unserer Rundfahrt durch Sera Lundo gesagt, dass es ein Konzert geben würde und da sind wir dann natürlich auch hin. Übrigens war es mein erstes Konzert, weil ich etwas Platzangst habe, aber dieses Konzert war draußen und es war ausreichend Platz vor Ort. Die Musik, war toll und die Menschen absolut offen und Hilfsbereit und ein Mann, der aussah, als könnte er mein Onkel sein sprach mich an, und fragte wo ich herkomme, und da ich diesmal wusste, was er hören wollte, sagte ich ihm, dass ich ursprünglich aus Afrika war. Er meinte, er müsse unbedingt ein Foto von uns machen, weil ihm seine Mutter und Familie das sonst nicht glauben würden, dass er mich getroffen hat. Ich bemerkte zwar die Blicke von einheimischen, als sie mich sahen, aber es war nicht so wie ich es sonst gewohnt war. Es machte mir nichts aus in dieser Runde zu sitzen und hier und da angestarrt zu werden, weil ich wusste und spürte das es aus Neugierde und nicht aus Unannehmlichkeiten, nur weil ich da war, oder aus Hass, weil sie meine Hautfarbe nicht mochten. Ich fühlte mich akzeptiert. Und dafür, war ich Luna so dankbar, dass sie mich eingeladen hatte, zu sich nach Hause und ich das Gefühl hatte wirklich willkommen zu sein. Aber das wofür ich ihr am dankbarsten war, war das ich sie von einer ganz anderen Seite kennen lernen durfte. Und an diesem Abend wurde mir klar, was es war, dass ich bei meiner Ankunft an ihr bemerkt hatte. Luna war schon immer ein offener Mensch mit einem Einladenden Charakter, doch das, was ich da sah war einfach eine andere Luna. Jeder der sie kannte, kam auf sie zu und sie War pure Freude. Es war schön zu sehen, wie sie in ihrem zu Hause aufblühte. Und an den Nachfolgenden Tagen war es nicht anders. Diese Frau hatte ein Hostel zu führen, mit allem Drum und Dran, sie hatte zwar angestellte, aber diese mussten doch auch dirigiert werden, aber keine Sekunde in keinem Augenblick, war sie genervt oder überfordert, sobald sie mit ihren liebsten und Freunden zusammen war, war die ganze Anstrengung vergessen und dafür habe ich sie die ganze Woche bewundert.

Kapitel 4

Der Dritte Tag auf Sera Lundo, war wieder ein von Nadja durchgeplanter Tag. Sie war wie die letzten Tage morgens Tauchen, ich habe mich einem Buch gewidmet und entspannt und als sie wieder kam, haben wir uns für unsere Kleine Tour durch Sera Lundos Innenstadt fertig gemacht. In der Nähe des Hostels gab es nur eine Haltestelle, die als Haltestelle gekennzeichnet war, wenn man nicht in der Innenstadt war, musste man sich an die anderen Buspassagiere halten. Wir fuhren also mit dem Bus in die Stadt und sahen uns um. Um die ganze Insel war das blauste Wasser, dass ich bis jetzt sehen durfte und dies auch noch in unterschiedlichen Farbtönen. Nach unserer Rundreise durch die Stadt ging es wieder zu meiner Freundin ins Hostel, aber da waren wir nicht lang, es wurde Zeit Spaß zu haben und somit sind wir feiern gegangen. Ich muss jetzt mal ehrlich sein, die Frauen und Männer auf dieser Insel hatten eine wunderbare Ausstrahlung, ein wunderschönes Lächeln und um ehrlich zu sein mehr braucht man nicht um mich zu beeindrucken. Es war wirklich schön. Nun ja unser Abend war voll mit Tanzen, Lachen und Spaß, was zu einer späten Rückfahrt führte, besonders weil meine Freundin Nadja, bereits früher gegangen war, da sie ja am nächsten Tag früh raus musste. Ich freute, mich auf den nächsten Tag, den Nadja hatte herausgefunden, dass sich direkt in der Nähe von Lunas Hostel eine Tour durch die Mangroven möglich war. Als wir dort waren, wurden wir von einem Netten Herren begrüßt, der uns etwas von diesem kleinen idyllischen Paradies auf dieser bezaubernden Insel erzählte, nachdem er uns kurz in die Geschichte der Mangroven eingeführt hatte, schickte er uns los, alles selbst zu erkunden und das taten wir auch. Und als wir da waren, hatte ich nicht damit gerechnet das an so einem kleinen Ort so viel Schönes zu sehen war. Meine Freundin machte die wunderbaren Bilder, die wir dann später noch auf Instagram posteten. Als wir mit unserer Besichtigungstour fertig waren, erzählte uns der Mann, dass sie hier eine Kajaktour durch die Mangroven machen würden und das wir jeder Zeit vorbei kommen könnten und uns daran beteiligen könnten. Und sowas ließ sich Nadja gewiss, kein zweites Mal sagen und nur wenige Tage später, waren wir bei der Tour dabei. Einfach großartig und himmlisch, wenn ich das mal so sagen darf, obwohl ich zu geben muss, dass meine Angst vor allem und jedem, nicht wirklich hilfreich war, dass Ganze zu genießen, aber im Endeffekt würde ich es auf jeden Fall wieder machen. Nach der Tour bekamen wir noch eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken, alles, was wir bekamen, kam von der Insel und man schmeckte wie alles selbstgemacht war. Und es war köstlich. Ein tag vor unserer Abreise, wollte Nadja unbedingt den anderen Teil der Insel sehen und deswegen beschlossen wir eine Tour zu machen. Wir stiegen in den Bus und fuhren weiter, als wir bis jetzt je gefahren waren. Und als wir endlich ankamen, war das Meer auf der Seite der Insel noch viel blauer, nur keinen Sand gab es auf diesem Teil der Insel, aber dennoch wunderschön. Und wir dachten uns, wir setzen uns in ein kleines selbstgebautes Café und trinken etwas Kokoswasser, genießen die Aussicht und dann würden wir auf den Bus warten der uns wieder zum Hostel bringen würde. Da keine Haltestelle gekennzeichnet war, dachten wir und wir laufen so lange bis wir den Bus sehen würden und dann würden wir einfach auf uns aufmerksam machen. Doch nach 20 min kam kein Bus, nach weiteren 30 min kam ebenso wenig einer. Es war heiß, wie die letzten Tage auf der Insel, jedoch gab es kaum Schatten und wir liefen und liefen und wir wussten, dass die nächste belebte Gegend wohl noch mindestens 2 Stunden von uns entfernt war, aber wir hatten keine andere Wahl. Also liefen wir weiter, während ich Nadja die Ohren voll heulte das mir heiß sei und ich keine Lust mehr hätte zu laufen. Nur wie, wenn es nirgends eine offizielle Haltestelle gab. Nun ja, wir liefen und liefen, bis irgendwann ein Auto anhielt und der Fahrer das Fenster runter kurbelte, ich erkannte den Mann sofort, es war der Tourguide von den Mangroven, der uns wiedererkannt hatte und fragte, was wir hier in der Gegend machten, und wir mussten zugeben, dass wir nicht wussten, dass es keinen Bus gab, der zurückfuhr. Der Herr war, so nett und nahm uns dann bis zur nächsten offiziellen Bushaltestelle mit und dafür, waren wir ihm mehr als dankbar. Wir hatten bereits unseren ersten Freund auf der Insel gefunden.

Kapitel 5

Nachdem wir Sera Lundo verlassen hatten, waren wir für einige Tage in Catargena. Luxus pur. Nadja, hatte eine wundervolle Bootstour gebucht, einfach Traumhaft. Die Foodtour die wir dort machten, war lecker, lecker lecker, mehr kann ich dazu nicht sagen. Die Bauten und die Graffitis, die es auch hier gab, haben wir uns auch gewidmet und dass war es wert.

Die Reise zu meiner Freundin Luna, war für mich wichtig. Nicht nur um meiner Familie und auch mir selbst klar zu machen, dass ich auch mal was wagen muss und nicht immer nur auf Nummer sicher gehen kann, sondern weil diese Reise mich einem Stück näher zu mir selbst gebracht hat. Seit dieser Reise bin ich mit mir selbst im Einklang und ich akzeptiere mich auch selbst so wie ich bin, noch mehr als zuvor. Mit den richtigen Menschen in meiner Umgebung blühe ich auf zu der Person, die ich schon immer sein wollte. Und dafür bin ich dankbar, denn nur durch Luna, ist es so weit gekommen. Diese Reise hat mir klar gemacht, wie wichtig du mir in meinem Leben bist, ich brauche dich, nicht nur als mein Vorbild sondern auch als Freundin, mit der ich über die heikelsten Themen reden kann, denn durch diese Reise habe ich das Gefühl dich besser zu verstehen als jemals zu vor und durch diese Reise weiß ich mit 1000% Sicherheit, dass du mich absolut verstehst. Dadurch das ich im Osten aufgewachsen bin, hatte ich immer das Gefühl nicht ich selbst sein zu können, weil ich sonst etwas sagen oder tun könnte, dass den Menschen in meiner Umgebung missfällt. Und daher bin ich bei neuen Freundschaften immer mit Bedacht heran gegangen. Ich weiß, dass ich mich seitdem wir uns kennengelernt haben mich enorm verändert habe und ich weiß, dass dies alles mit Melisa begann und danach mit Nadja. Melisa hat mir das Selbstvertrauen gegeben, dass ich gebraucht habe, um zu wissen, dass ich eine gute, eine wundervolle Freundin bin. Nadja gab mir das Selbstvertrauen, dass ich brauchte um mit Sicherheit zu wissen, dass ich kompetent, vertrauenswürdig und absolut genug bin so wie ich bin. Und du Luna du gabst mir, das Selbstvertrauen zu wissen, wer genau ich bin und natürlich von jedem anderen auch ein bisschen. Bei euch dreien fühle mich zu Hause, sicher und wertvoll genug jeden Schritt, denn ich im Leben gehen werde zu bewältigen, egal was kommt und egal ob ich mich bei euch ausheulen werde. Ihr drei seit immer für mich da und ganz besonders du Luna.

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